Mit dem German Diversity Monitor 2020 der Initiative BeyondGenderAgenda, in Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, erfolgt im Gründungsjahr der Initiative eine erste Bestandsaufnahme der Diversität in den Vorständen bzw. in den Geschäftsführungen führender deutscher Unternehmen. Dieser Status dient als Referenz für kommende Studien in den nächsten Jahren.
Der German Diversity Monitor wird jährlich durchgeführt, um Fortschritte und Veränderungen zu identifizieren und die Wirkung der Initiative messbar zu machen. Diese erste Studie wurde im Frühjahr 2020 unter Einschränkungen durch die Corona-Pandemie durchgeführt.
Wir danken allen teilnehmenden Unternehmen für ihre Bereitschaft, durch die Beantwortung unserer Umfrage das wichtige Thema Diversität in Deutschland weiter voranzutreiben.
Im Rahmen des German Diversity Monitor wurden zwei Studien durchgeführt, um einen umfassenden Überblick zum Status quo der Diversität in der deutschen Unternehmenslandschaft zu erhalten. Durch die Kombination von Primär- und Sekundärdaten zeichnet die Studie ein repräsentatives Bild der objektiven Diversität in den DAX-Indizes-gelisteten Unternehmen sowie der subjektiven Perspektive von Topmanager*innen und Mitarbeitenden deutscher Unternehmen.
Für die Erhebung der Vorstandszusammensetzung sowie der Ziel- und Erfüllungsquoten für den Frauenanteil in den Vorständen dienten die Geschäftsberichte der 160 im Jahr 2019 in DAX 30, MDAX und SDAX gelisteten Unternehmen.
Darüber hinaus wurden 155 Geschäftsberichte des Jahres 2015 ausgewertet, um die zeitliche Entwicklung der weiblichen Repräsentanz in deutschen Vorständen jeweils zum Stichtag 31. Dezember zu erfassen.
Stichtag für die Zugehörigkeit eines Unternehmens zu dem jeweiligen Aktienindex war der 27. April 2020.
Weiterhin wurden Informationen von Websites, aus der Berichterstattung und den Pressemitteilungen der Unternehmen entnommen.
Die Daten wurden von März bis Juni 2020 in standardisierten webbasierten Umfragen erhoben. Es wurden die im DAX 30, MDAX, SDAX gelisteten Unternehmen sowie mittelständische Unternehmen mit Sitz in Deutschland angefragt, an der Umfrage teilzunehmen. Insgesamt sind 109 Unternehmen diesem Aufruf gefolgt. Die Befragung wurde von Mitgliedern der Unternehmensführung bzw. der Personalführung ausgefüllt.
Durchschnittlich beschäftigen die befragten Unternehmen 11.704 Vollzeitmitarbeitende (Minimum = 250; Maximum = 670.000). 28 % der Unternehmen sind börsennotiert, 68 % in privater Hand und 5 % staatliche Unternehmen. 51 % der Unternehmen tätigen ihren Umsatz hauptsächlich durch den Vertrieb von Produkten; 49 % bieten hauptsächlich Dienstleistungen an. Die teilnehmenden Unternehmen sind einer Vielzahl an Industriesektoren zugeordnet.
Die Mehrzahl der Unternehmen der Stichprobe ist international tätig. Dabei agieren 40 % von ihnen in mehr als fünf Ländern. Demgegenüber stehen 10 % an Unternehmen, die ausschließlich in Deutschland tätig sind.
Aufgrund der aktuell unzureichenden Datenlage ist eine umfangreiche Auswertung zurzeit nur in Bezug auf die Diversitätskategorie Geschlecht möglich. Ein Ziel des German Diversity Monitor ist es, Unternehmen zu motivieren, alle Diversitätskategorien zu betrachten, damit in Zukunft ein umfassendes Bild der Evolution von Diversität in deutschen Unternehmen erhoben werden kann.
Diversität muss in Unternehmen umfassend betrachtet und darf nicht auf einzelne Diversitätskategorien reduziert werden.
Der Nutzen von Diversität für den Unternehmenserfolg muss mittels Key-Performance-Indicators (KPIs) und zielgerichtetem Datenmanagement messbar gemacht werden.
Top-Führungsgremien müssen Diversität vorleben und gezielt fördern.
Unternehmen sollten nicht nur Diversität, sondern auch Inklusion aktiv fördern, denn ohne ein inklusives Arbeitsumfeld ist Diversität unwirksam.
Beyond Gender Agenda GmbH
Kaiserswerther Straße 282
40474 Düsseldorf
Tel.: +49 211 909 889-62
Mobil: +49 173 763 6711
Die Initiative BeyondGenderAgenda hat sich zum Ziel gesetzt, durch integrale Verankerung von Diversity, Equity & Inclusion (DE&I) in der DNA börsennotierter und mittelständischer Unternehmen die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft langfristig zu sichern und auszubauen. Basierend auf dem Zusammenhang zwischen DE&I und Business Performance soll die Chancengerechtigkeit von Führungskräften mit Behinderungen, jeden Geschlechts, jeglichen Alters, kultureller sowie sozialer Herkunft oder unterschiedlicher sexueller Orientierung sowie Geschlechtsidentität bei der Besetzung von Vorstandspositionen und Aufsichtsratsmandaten sichergestellt und so ein Kulturwandel unter Einbindung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft herbeigeführt werden.
Weitere Informationen zu BeyondGenderAgenda gibt es hier.
Die Gründerin und CEO von BeyondGenderAgenda, Victoria Wagner, ist passionierte Entrepreneurin und Kommunikationsexpertin. Nach führenden Positionen in der internationalen Konsumgüterindustrie gründete sie 2004 mit Brandzeichen Deutschlands erste Agentur für Markenkommunikation, die sie 2013 an das börsennotierte US-Netzwerk Omnicom verkaufte. Wagner wurde als erste Frau CEO der führenden deutschen PR-Agentur Ketchum Pleon. 2019 gründete Victoria Wagner die Strategieberatung Alternativlos, mit der sie u. a. C-Level-Führungskräftebeim Personal Branding berät.
Prof. Dr. Susanne Schmidt hat die Professur für Internationales Management an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg inne. In ihren Forschungsarbeiten befasst sie sich mit strategischem Diversitätsmanagement und interkulturellen Herausforderungen in international tätigen Organisationen, dem Einfluss von Digitalisierung auf den Internationalisierungsprozess und organisationalen Treibern für innovatives Verhalten bei Mitarbeitenden in Organisationen.