BeyondGenderAgenda veröffentlicht zum zweiten Mal, unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Susanne Schmidt, vom Lehrstuhl für Internationales Management an der Otto-von-Guericke-Universität, den German Diversity Index.
Das Ranking bewertet das in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten dokumentierte Diversitätsengagement der DAX-40-Unternehmen.
Zusätzlich zur Auswertung der verfügbaren Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichte für 2021 konnten alle 40 Konzerne weitere Informationen und Nachweise einreichen. 16 Unternehmen der insgesamt 40 angeschriebenen DAX-Konzerne haben von diesem Angebot Gebrauch gemacht.
Ab dem kommenden Jahr werden ausschließlich die Informationen gewertet, die in Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten für 2022 dokumentiert sind.
Die Kriterien des German Diversity Index beruhen auf dem jeweils aktuellen German Diversity Monitor und werden somit jährlich angepasst, um dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse zu entsprechen.

DAS RANKING IM DETAIL

Der German Diversity Index 2022 wird von Allianz mit 63,3 von 100 erreichbaren Punkten angeführt. Auf Platz zwei folgt der letztjährige Spitzenreiter SAP mit 58,7 Punkten. Die Deutsche Telekom vervollständigt die Top 3 mit 57,4 Punkten und verbessert sich damit um sieben Rangplätze im Vergleich zum Vorjahr.
Puma (55,2 Punkte), Zalando (52,0 Punkte) und Bayer (51,3 Punkte) gehören gemeinsam mit den drei Topplatzierten zu den lediglich sechs Unternehmen, die mehr als die Hälfte der möglichen 100 Punkte erreicht haben.
Der Gesamtdurchschnitt liegt bei 33,7 Punkten und zeigt, dass das dokumentierte Diversitätsengagement noch ausbaufähig ist. Drei Unternehmen haben sogar weniger als 10 % der möglichen Punktzahl erreicht.

Victoria
Wagner
Gründerin & CEO BeyondGenderAgenda

Prof. Dr. Susanne
Schmidt
Professorin für Internationales Management, Otto-von-Guericke Universität Magdeburg

Oliver
Bäte
Vorsitzender des Vorstands der Allianz SE

Sarena
Lin
Chief Transformation and Talent Officer, Bayer AG

Tim
Höttges
Vorstandsvorsitzender, Deutsche Telekom AG

Bjørn
Gulden
CEO, Puma SE
METHODIK
Der diesjährige Index wird auf Basis von vier Hauptkategorien berechnet: (1) Diversitätskennzahlen, (2) Diversität ist Chef:innensache, (3) Ressourcen für Diversitätsmanagement und (4) Inklusives Arbeitsumfeld.
(1) Diversitätskennzahlen:
Diese Kategorie überprüft das Datenmanagement sowie die Zielsetzungen in Bezug auf Diversität. Punkte gibt es für jede Diversitätsdimension, zu welcher Daten erhoben werden. Weitere Punkte gibt es für jede Dimension, die mit einer Zielquote (bei Disability und Gender: über die gesetzlichen Vorgaben hinaus) belegt ist. Für die Dimensionen Disability und Gender werden außerdem die tatsächlichen Quoten bewertet. Punkte gibt es hierbei für eine aktuelle Quote von Menschen mit Behinderungen, die über der gesetzlichen Vorgabe i. H. v. 5 % liegt. Die tatsächliche Frauenquote im Unternehmen wird gewertet, wenn sie die kritische Masse von 30 % überschreitet, da sich Studien zufolge ab diesem Wert eine positive Auswirkung auf die Performanz eines diversifizierten Teams zeigt. Zusätzlich gibt es Punkte für Unternehmen, die Leistungskennzahlen zur Messung von Diversität sowie einem inklusiven Arbeitsumfeld auf den Unternehmenserfolg etabliert haben.
(2) Diversität ist Chef:innensache:
In dieser Kategorie steht der Vorstand im Fokus. Hier wird zunächst die Diversität in der aktuellen Vorstandszusammensetzung in Bezug auf Behinderungen, Geschlecht, Alter, kulturelle und soziale Herkunft sowie unterschiedliche sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität bewertet. Außerdem werden Punkte vergeben, wenn ein Vorstandsmitglied persönlich für die Diversität im Unternehmen verantwortlich ist und wenn die Diversitätsziele der Vorstandsmitglieder bonusrelevant sind.
Darüber hinaus gibt es Punkte für Unternehmen, die ihre Diversitätsstrategie dokumentiert haben.
(3) Ressourcen für Diversitätsmanagement:
Hier wird die Bereitstellung von personellen und finanziellen Ressourcen für das Thema Vielfalt bewertet. Punkte gibt es für Unternehmen, die über eine eigene Organisationseinheit für Diversität verfügen, sowie für Unternehmen, die ein spezifisches Diversitätsbudget zur Verfügung stellen.
(4) Inklusives Arbeitsumfeld:
In dieser Kategorie wird die Förderung eines inklusiven Arbeitsumfelds bewertet. Punkte werden für entsprechende zielführende Maßnahmen vergeben.